Alemannisches Jahrbuch 67/68 (2021)

Titel der Ausgabe 
Alemannisches Jahrbuch 67/68 (2021)
Zeitschriftentitel 

Erschienen
Freiburg im Breisgau 2021: Selbstverlag
Anzahl Seiten
320 S.
Preis
€ 28,80

 

Kontakt allgemein

Johanna Regnath
Derzeitige Position (Kurzform)
Geschäftsführerin
Institution
Alemannisches Institut Freiburg i.Br. e. V.
Land
Deutschland
PLZ
79098
Ort
Freiburg i.Br.
Straße
Bertoldstr. 45
Telefon
0761-15067570
Von
R. Johanna Regnath, Geschäftsführung, Alemannisches Institut Freiburg i. Br. e. V.

Der vorliegende Doppelband 67/68 enthält Beiträge zu historischen Themen, jedoch unter Einbeziehung unterschiedlicher Fachperspektiven aus Kulturgeographie, Kulturlandschaftsforschung, Mediävistik, Archivkunde und Musikgeschichte. Die räumlichen Schwerpunkte des hier vorliegenden Jahrgangs liegen vor allem im Schwarzwald und am Oberrhein.
Werner Konold, Christian Suchomel und Manuel Hugelmann befassen sich in ihrem Beitrag „Riesen, Schwallungen, Flößerei“ mit der Kultur- und Baugeschichte der Holzbringungsanlagen im Einzugsgebiet der oberen Kinzig. Während das Flößereiwesen in der Region als immaterielles Kulturerbe in vorbildlicher Weise gepflegt wird, sind die materiellen Hinterlassenschaften noch zu wenig Gegenstand der Heimatpflege. Das Ziel dieser Studie war es daher, die funktionalen Zusammenhänge der Einzelelemente, die dem Holztransport dienten, in ihrer Sachgesamtheit zu erfassen und darzustellen.
In ihrem Beitrag zu „Spuren struktureller Umbrüche im Landschaftsbild“ schildern Cornelia Korff und Bernhard Mohr die wechselvolle Geschichte der Wiesentäler Textilindustrie am Beispiel der Unternehmen in Zell im Wiesental und Atzenbach. Die Anfänge, die rasante Entwicklung vom Heimgewerbe zur industriellen Fertigung und die Expansion der Unternehmen lassen sich anhand der Landschafts- und Ortsansichten, die der aus Stühlingen stammende Maler Johann Martin Morat von den beiden Orten angefertigt hat, veranschaulichen. Historische Fotos und Dokumente ergänzen die Darstellung und belegen die strukturellen Umbrüche bis zum Niedergang der Textilindustrie im Wiesental ab den 1970er Jahren.
Jutta Krimm-Beumann zeichnet in ihrem Beitrag „Das Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald und die Zähringer im Wandel der Zeit“ die Gründungsgeschichte des Klosters entlang der Quellen nach und geht besonders auf sein Verhältnis zu seinen Stiftern ein. Auch nach dem Aussterben der Zähringer im Mannesstamm 1218 spielte die memoria der Stifterfamilie eine zentrale Rolle für das Selbstverständnis des Klosters.
In seinem Beitrag „Reformationsbestrebungen am südlichen Oberrhein“ befasst sich Dieter Speck mit der Vielfalt der reformatorischen Erneuerungsinitiativen und unterteilt diese in zwei Phasen, die sich zeitlich und sozial deutlich voneinander unterscheiden: In einer ersten überwiegend städtisch geprägten Phase waren die Ansätze auf einzelne Kommunen begrenzt. Die reformatorischen Strömungen auf dem Land wurden mit dem Ende des Bauernkriegs niedergeschlagen.
In einer zweiten Phase setzte sich reformatorisches Gedankengut in einzelnen adeligen Herrschaften durch, die dabei innerhalb des Habsburgerreichs einen überraschend großen Spielraum erfuhren.
Norbert Ohler stellt in seinem Beitrag „Priester der Erzdiözese Freiburg berichten über das Ende des Zweiten Weltkriegs und die erste Nachkriegszeit (1945–1947)“ sechs dieser Berichte vor, die auf einen Aufruf von Erzbischof Gröber hin wenige Tage nach der Kapitulation der Wehrmacht verfasst wurden. Die Pfarrseelsorger schildern darin Kriegsereignisse vor, bei und nach der Besetzung in ihrer Pfarrei und berichten über Schäden an kirchlichen Gebäuden sowie über die allgemeine Lage. Insgesamt liegen mehr als tausend solcher Kriegsberichte im Erzbischöflichen Archiv Freiburg vor, deren Erschließung für die elektronische Nutzung Norbert Ohler sich gemeinsam
mit seiner Frau Annemarie Ohler zur Aufgabe gemacht hat.
Michael Bärmann knüpft in seinem Beitrag „Zwei Hochzeiten und vier Todesfälle“ an seine familien- und musikgeschichtlichen Ausführungen zu Leben und Werk des Musikers und Komponisten Franz Gebel in vorherigen Alemannischen Jahrbüchern an und präsentiert neue Details zu dessen Lebensumständen und frühen Jahren, die er anhand einer neuaufgefundenen Nachlassakte zu Gebels erster Frau und sich daraus ergebender weiterer Recherchen herausgearbeitet hat.

Inhaltsverzeichnis

INHALT

Vorwort (Werner Konold und R. Johanna Regnath)

Riesen, Schwallungen, Flößerei. Eine Studie zur Kultur- und Baugeschichte der Holzbringungsanlagen im Einzugsgebiet der oberen Kinzig (Werner Konold, Christian Suchomel und Manuel Hugelmann)

Spuren struktureller Umbrüche im Landschaftsbild. Entwicklung der Wiesentäler Textilindustrie am Beispiel von Zell i. W. mit Atzenbach (Cornelia Korff und Bernhard Mohr)

Das Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald und die Zähringer im Wandel der Zeit (Jutta Krimm-Beumann)

Reformationsbestrebungen am südlichen Oberrhein. Vielfalt und Phasen anhand von Beispielen aus dem habsburgischen Herrschaftsbereich (Dieter Speck)

Priester der Erzdiözese Freiburg berichten über das Ende des Zweiten Weltkriegs und die erste Nachkriegszeit (1945–1947) (Norbert Ohler)

Zwei Hochzeiten und vier Todesfälle. Neuaufgefundene Lebenszeugnisse aus dem Umfeld Franz Gebels († 1843) (Michael Bärmann)

Weitere Hefte ⇓
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Sprache
Bestandsnachweise 0516-5644